Kirchen in der Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen
Die St.-Cyriakus-Kirche in Vilsen ist eine im romanischen Stil erbaute Kirche. Sie wurde erstmals 1227 urkundlich erwähnt und gehörte zum Kloster Heiligenberg. Die aus Feld- und Bruchsteinen errichtete Kirche ist historischer Mittelpunkt des historischen Ortskerns vom Ortsteil Vilsen. Die geschnitzte Kanzel aus dem Jahre 1650 zeigt Motive aus den Evangelien: Geburt Jesu, Kreuzigung, Auferstehung, Erscheinung vor den Jüngern, Himmelfahrt und die Ausgießung des Heiligen Geistes. Damit stellt sie zugleich den Ablauf der Feste des Kirchenjahres dar.
Ein Jubiläum der ältesten Museumseisenbahn Deutschlands nutzte der Kantor der Kirchengemeinde zu einem ungewöhnlichen Konzert. Eigens zu diesem Tag hatte er ein Musikstück komponiert, in dem Instrumente vorkamen, die nur schwer in Konzertsäle passen würden: Dampflokomotiven! So ließen die Dampfpfeifen von vier alten Loks zu rhythmischen Synthesizer-Klängen im Juni 2000 nach vorliegender Partitur ihre unterschiedlichen hohen Pfiffe ertönen. Ansonsten findet die Kirchenmusik in der Cyriacus-Kirche aus dem späten 12. Jahrhundert statt, aus deren Turm seit 1982 drei neue Glocken klingen.
Möchten Sie die St.-Cyriakus-Kirche besichtigen, können Sie sich beim Pfarramt, Brautstraße 7, 27305 Bruchhausen-Vilsen, Telefon: 04252 2201, einen Schlüssel abholen.
Im Ortsteil Bruchhausen befindet sich die Bartholomäus-Kirche, die nach dem Bartholomäus-Markt benannt wurde. Aus dem Bartholomäus-Markt ist der heutige Brokser Heiratsmarkt entstanden. Das 100-jährige Bestehen ihrer Kirche feiert die Bruchhauser Gemeinde 2001. Der kleine Backsteinbau gilt durch seine mit Blütensternen bemalten Holzdecke, den Holzgeruch und die Atmosphäre als besonders gemütlich. Pastor und Gemeinde sind in der Kirche dicht beisammen; so ist sie sehr gefragt für Hochzeiten und Taufen. Die "Gottesstube", wie sie gern in der Gemeinde genannt wird, eignet sich besonders gut für Kammermusik. In der Bartholomäus-Kirche werden viele besondere Gottesdienste gefeiert: Bei einem Bergdank-Gottesdienst wird dem Schöpfer für all die Dinge gedankt, die aus der Erde kommen: Öl, Erz und Salz. In speziellen Frühlings- und Volkslied-Gottesdiensten legt die Gemeinde die Gesangbücher beiseite und singt Lieder wie "Wem Gott will rechte Gunst erweisen".
Die erste urkundliche Erwähnung der Asendorfer Kirche erfolgte im Jahr 1091. Um 1250 ist bereits von einer Pfarrkirche "parochia in Asenthorpe" die Rede. Die Kirche war dem Kloster St. Pauli vor Bremen inkorporiert.
Der Turm der St. Marcellus-Kirche wird 1524 erbaut. Gleichzeitig wurde das Kirchenschiff erweitert. Im Jahre 1778 wurde die Kirche erneuert, 1909 werden die Platzprobleme mit dem Bau der beiden Querschiffe und der Apsis endgültig behoben. Eine Gesamtinstandsetzung mit Ausmalung des Inneren der Kirche fand in der Zeit von 1950 bis 1964 statt.
Aus einer von Papst Alexander III. ausgestellten Urkunde über die Güter des Willehadi-Stephani-Kapitels in Bremen ist bekannt, dass es bereits im Jahre 1179 in Martfeld gegeben hat.
1420 wurde die Kapelle zu einer Kirche erweitert und im Laufe der Jahre mit zwei Anbauten versehen. 1810 wurde diese Konstruktion aber so baufällig, dass die Martfelder das Gebäude bis auf die Grundmauern abrissen und aus Eigenmitteln in nur zwei Jahren eine neue Kirche bauten.
Diese Kirche "ist ein einfaches Gebäude. Der besondere Blickfang ist die Altarwand mit dem breiten Altar, der Kanzel im Empire-Stil und zwei hölzerne Säulen mit korinthischen Kapitälern", schreibt der Heimatchronist Pastor Gustav Twele 1932. An dieser Beschreibung hat sich im Prinzip nichts geändert. Allerdings ist die wirklich erwähnenswerte Ästhetik des ganz in weiß gehaltenen Kirchenbaus von Twele nicht ganz eingefangen. Und auch im Inneren der Kirche ist einiges geschehen. Eigentlich ist es ja üblicherweise so, dass Kirchen öfter im finsteren Mittelalter abgebrannt sind. Doch die Martfelder traf dieses Schicksal 1998. Es brach ein Feuer aus, das die Kirche innen fast vollständig vernichtete. Doch die Twelesche Beschreibung ist nicht überholt. Dank des Einsatzes von Experten sieht die Kirche auch innen fast wieder so aus wie vor dem Brand.
Die Schwarmer Kirche wurde erstmals 1214 urkundlich erwähnt, was darauf schließen läßt, dass Schwarme auch zu dieser Zeit schon eine gewisse Bedeutung hat. Die Kapelle aus dem 13. Jahrhundert war der Kirche von Lunsen unterstellt, die bis zur Reformation Synodalkirche bleibt. Tatsächlich ist Schwarme als Kirchengemeinde seit gut 250 Jahren eigenständig, nachdem es sich im Jahre 1661 von der Kirchengemeinde Lunsen gelöst hat. Die für damalige Verhältnise des Dorfes riesige Kirche zeugt bis heute von dem Stolz, mit dem Schwarmer ihre Unabhängigkeit besiegelt hatten. Dass sie über 100 Jahre brauchten, um sie 1784 endlich weihen zu können, lässt die Mühen der Unabhängigkeit erahnen. Und seit der Errichtung des 45 m hohen Kirchturms bildet sie nicht nur baulich, sondern auch optisch den Mittelpunkt des Dorfes. Ihren Namen - "Kirche zum Guten Hirten" -, den sie seit Mitte der 80er Jahre trägt, verdankt sie einem der Buntglasfenster an der Südseite des Kirchenschiffs, auf dem Jesus als Guter Hirte dargestellt ist.